VhU-Beirat Südhessen präsentiert Umfrageergebnisse zu Lieferengpässen und Energiepreisen und formuliert Forderungen an die Politik
Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) für Darmstadt und Südhessen hat eine Befragung unter Beteiligung von 50 südhessischen Unternehmen zu den aktuellen Lieferengpässen und hohen Energiekosten durchgeführt. Die Ergebnisse wurden am 27. April 2022 im Rahmen der Frühjahrssitzung des VhU-Beirats veröffentlicht.
Darmstadt. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) für Darmstadt und Südhessen hat eine Befragung unter Beteiligung von 50 südhessischen Unternehmen zu den aktuellen Lieferengpässen und hohen Energiekosten durchgeführt. Die Ergebnisse wurden am 27. April 2022 im Rahmen der Frühjahrssitzung des VhU-Beirats veröffentlicht.
„Der bereits bestehende Materialmangel und die hohen Energiepreise verschärfen sich durch den Krieg in der Ukraine weiter. Über die Hälfte der befragten Unternehmen erwarten einen Produktions- und Umsatzrückgang für 2022 und sehen dadurch ihre Unternehmensziele akut gefährdet. 60 Prozent erwarten durch die Verschärfung des Konflikts eine weitere Verteuerung von Energieträgern. Das betrifft neben mittelständischen Fuhr- und Speditionsunternehmen auch die industrielle Produktion und Handwerksbetriebe. Wir fordern daher die Politik auf, private Haushalte und Unternehmen bei der Energiesteuer zu entlasten und mittel- bis langfristig die Versorgungssicherheit in Europa deutlich zu erhöhen, indem ein zügiger Ausbau der erneuerbaren Energien, der Stromnetze, der Wasserstoff-Pipelines, der Gasspeicher und der LNG-Terminals vorangetrieben wird“, forderte Jürgen Streit, Vorsitzender des Beirats Südhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).
Gegenwärtig erhalten über 60 Prozent der befragten Unternehmen in der Region bestellte Vorprodukte, Rohstoffe oder Materialien nicht in der benötigten Zeit sowie rund 35 Prozent nicht in der benötigten Menge. Kunststoffe, Chips- und Mikroprozessoren, Chemikalien sowie Stahl- und Metalle können nicht ausreichend oder rechtzeitig geliefert werden. Betroffen sind dabei Lieferungen aus Europa (55 Prozent), aus China / Fernost (30 Prozent) sowie aus den USA (15 Prozent). Mehr als 50 Prozent der Unternehmen sehen dadurch ihre Unternehmensziele für 2022 gefährdet, rund 15 Prozent könnten bei länger anhaltenden Lieferengpässen zu Kurzarbeit gezwungen sein. Aufgrund des russischen Angriffskriegs erwarten 65 Prozent der Unternehmen, dass die Rohstoffsicherheit in den nächsten sechs Monaten noch stärker gefährdet sein wird.
„Die Politik muss bessere Voraussetzungen dafür schaffen, dass kritische Teile, wie beispielsweise Halbleiter, wieder verstärkt in Deutschland und Europa hergestellt werden. Gleichzeitig muss sie sich international für den Abbau von Handelsbarrieren und Zöllen einsetzen. Die einseitige Abhängigkeit von einzelnen Staaten bei Energie- und Rohstofflieferungen muss aufgelöst werden. Hierfür benötigen wir auch einen Bürokratieabbau sowie schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren bei Infrastruktur- und Bauvorhaben“, sagte Jürgen Streit.
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