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VhU Darmstadt und Südhessen zu den Arbeitsmarktzahlen im Dezember 2022

Widuch: Sozialpolitische Kehrtwende, um den Sozialstaat zukunftsfähig zu machen // Länger arbeiten, Strukturreformen und gelingende Fachkräftezuwanderung nötig

Darmstadt. Die Zahl der Arbeitslosen in Südhessen bleibt mit 8 Arbeitslosen weniger im Vergleich zum Vormonat nahezu konstant. Die sozial­versicherungs­pflichtige Beschäftigung in Südhessen ist um 6.248 gegenüber dem Vorjahr gewachsen. 

„Der südhessische Arbeitsmarkt hat sich 2022 von einer sehr robusten Seite gezeigt. Gleichzeitig sind trotz aller nicht ausgestandenen Krisen 6.631 offene Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Darmstadt. Dieser Arbeits- und Fachkräftemangel wird mit der demografischen Entwicklung seine Wucht von Jahr zu Jahr mehr entfalten. Damit Sozialabgaben nicht ins Unermessliche steigen, muss die Politik in Land und Bund die sozialpolitische Kehrtwende einleiten: Mit Strukturreformen in der Sozialversicherung, mit der Mobilisierung des inländischen Arbeitskräftepotentials und mit einer gelingenden Fachkräftezuwanderung. Einen funktionierenden Sozialstaat gibt es nur mit einer florierenden Wirtschaft“, erklärte Dirk Widuch, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände.

Mit 40,45 Prozent im Jahr 2023 sei der Gesamtsozialversicherungsbeitrag auf den höchsten Stand seit 2007 gestiegen – Tendenz stark steigend. „Eine längere Lebensarbeitszeit ist der Königsweg, um die Finanzierung der Sozialsysteme beherrschbar und generationengerecht zu halten. Deshalb muss endlich die abschlagfreie Frührente beendet werden. Bei der anstehenden Krankenhaus-Strukturreform muss das Land Hessen mitziehen und darf nicht weiter auf Ausnahmen von bundesweiten Qualitätsvorgaben bestehen. Der Krankenhausbereich ist der mit Abstand größte Kostenblock in der gesetzlichen Krankenversicherung“, so Widuch.

„Von einer gelingenden Fachkräftezuwanderung als unverzichtbarem Baustein zur Abmilderung des Arbeitskräftemangels sind wir derzeit noch weit entfernt. Landesregierung und Kommunen müssen für funktionierende, schnell reagierende Ausländerbehörden sorgen. Sonst ziehen die Fachkräfte am Standort Hessen vorbei. Mit einer Initiative für eine Zentrale Ausländerbehörde für Fachkräfteeinwanderung – die vom Bundesgesetzgeber ohnehin gefordert wird – sollte die Landesregierung für eine entscheidende Entlastung der 31 kommunalen Ausländerämter sorgen“, sagte Widuch.
 

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