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VhU Darmstadt und Südhessen zu den Arbeitsmarktzahlen im Juli 2023

Widuch: Bürgergeld darf nicht zum Treiber der Langzeitarbeitslosigkeit werden // Jobcenter müssen regelmäßig persönliche Gespräche führen sowie fördern und fordern

Darmstadt.  Im Juli 2023 waren in Südhessen 21.821 Personen arbeitslos, 2.387 mehr als im Vormonat. Bei der Agentur für Arbeit Darmstadt sind 6.714 offene Stellen gemeldet.

„Das neue sogenannte Bürgergeld hinterlässt mit seinen schwächeren Arbeitsanreizen und höheren Leistungen deutliche Spuren am Arbeitsmarkt. Pünktlich mit der Einführung im Januar 2023 ist der Trend zu weniger Langzeitarbeitslosen gebrochen. Wir appellieren daher an die Jobcenter, noch mehr der arbeitslosen ‚Bürgergeld‘-Bezieher in Beschäftigung zu vermitteln und hierfür alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen. Denn mit jedem weiteren Tag der Arbeitslosigkeit gehen wertvolle Kompetenzen verloren und sinken die Chancen auf eine erfolgreiche Rückkehr in den Arbeitsmarkt. Das ‚Bürgergeld‘ darf nicht zum Treiber der Langzeitarbeitslosigkeit werden“, sagte Dirk Widuch, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).
  
Zudem müssten Jobcenter konsequent Mitwirkung von den Leistungsbeziehern einfordern: „Zur besseren Ansprache und Aktivierung sollten die Fallmanager des Jobcenters ihre Gespräche mit den Leistungsbeziehern zeitnah und auch regelmäßig persönlich führen. Zudem müssen sie die ab dem 1. Juli eingeführten Kooperationspläne rasch mit den Leistungsbeziehern vereinbaren und bei Nichteinhaltung dann auch verbindliche Rechtsfolgen bis hin zur ‚Bürgergeld‘-Kürzung aussprechen. Einen voraussetzungslosen Leistungsbezug gibt es nicht. Leistungsbezieher müssen aktiv an allen Maßnahmen zur Eingliederung in Arbeit mitwirken, das sagt das Sozialgesetzbuch eindeutig“, erklärte Widuch.

Chancen auf dem Arbeitsmarkt gebe es weiterhin auch für Langzeitarbeitslose, etwa mit flexiblen Beschäftigungsformen wie Zeitarbeit oder befristeten Arbeitsverträgen. „Auch gezielte, erfolgsgeprüfte und am Arbeitsmarkt ausgerichtete Weiterbildungsmaßnahmen können aus der Langzeitarbeitslosigkeit heraushelfen. Der Bund muss den Jobcentern hierfür ausreichend Mittel zur Verfügung stellen. In besonders schwierigen Fällen kann auch der sogenannte soziale Arbeitsmarkt mit Entgeltzuschüssen eine Option sein. Jede Form der Arbeitsaufnahme ist besser als eine Gewöhnung an den Leistungsbezug“, so Widuch.
 

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