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VhU Darmstadt und Südhessen zu den Arbeitsmarktzahlen im November 2023

Widuch: Mehr und länger arbeiten – 4-Tage-Woche mit Lohnausgleich unverantwortlich / Anreize für Nichtarbeit bei Bürgergeld und Frührente beseitigen

Darmstadt. „Forderungen nach einer 4-Tage-Woche mit teilweisem oder vollem Lohnausgleich sind unverantwortlich. Im Gegenteil, wir müssen wieder mehr und länger arbeiten, denn in Hessen wächst die Fachkräftelücke in den nächsten 12 Jahren auf rund 500.000 Personen an. Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen Land und Kommunen endlich eine flächendeckende und qualitativ gute Kinderbetreuung sicherstellen, damit noch mehr Menschen möglichst Vollzeit arbeiten können. 
Schließlich müssen auch Anreize zur Nichtarbeit beseitigt werden: das ohnehin kontraproduktive Bürgergeld sollte nicht schon wieder stark steigen und die abschlagfreie Frührente mit 63 endlich abgeschafft werden“, sagte Dirk Widuch, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Kritisch blickt Widuch auf die immer wieder kolportierte Behauptung nach Produktivitätsgewinnen bei kürzerer Arbeitszeit: „Wie soll eine Pflegekraft, ein Monteur oder ein Lokführer durch weniger Arbeit produktiver werden? Richtig ist vielmehr, dass der Arbeitnehmer in einer Vier-Tage-Woche am fünften Tag nicht pflegen, die Lok fahren oder die Heizung reparieren kann. Für den fehlenden fünften Tag müssten mehr Arbeitskräfte eingestellt werden. Arbeitskräfte fehlen aber schon heute an allen Ecken und Enden. Und dieser Mangel wird sich noch dramatisch verschärfen, wenn bald die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Statt über Arbeitszeitverkürzungen zu sinnieren, wäre Betrieben und Arbeitnehmern viel mehr geholfen, wenn der Bundesgesetzgeber endlich die starren Arbeitszeitregeln flexibilisiert. Wie im Europarecht vorgesehen, sollte der Bundesgesetzgeber endlich die Höchstarbeitszeit von einer täglichen auf eine wöchentliche Betrachtung umstellen. Dies dient auch der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, so Widuch.

Im November 2023 waren in Südhessen 21.725 Personen arbeitslos, 266 weniger als im Vormonat. Im Bestand der Agentur für Arbeit waren im November 5.919 offene Stellen im Bestand.
 

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